Basics für effiziente Logistik und Lagerhaltung
VON Agentur belmedia GmbH Betriebseinrichtung Regale Versand
Beim Erfolg für Unternehmen wie Versandhändler und das produzierende Gewerbe ist das Thema Lagerhaltung und Logistik längst zu einem Erfolgskriterium geworden. Ohne eine effiziente Logistikstruktur können selbst kleine und mittlere Betriebe heutzutage nur noch schwerlich erfolgreich operieren. Im Zeitalter der Globalisierung ist eine gute Logistik unverzichtbar.
Logistik, das sind der Transport, die Lagerung und der Umschlag von Waren, Gütern und Personal. Der Vertrieb und die Verteilung von Gütern sowohl für Produzierendes Gewerbe als auch für den Versandhandel relevant.
Ohne den Menschen geht es noch immer nicht
Warum das so ist? Je mehr Güter, Waren oder Personal in einem Unternehmen im Umlauf sind, umso wichtiger ist es, einen Überblick über die Ressourcen zu behalten, den Bestand kontrollieren zu können und das Produkt schnellstmöglich bewegen zu können.
Das trifft besonders auf Versandhändler zu, deren Sortiment eine mehr als umfangreiche Menge an verschiedenen Produkten umfasst. Man nehme nur einmal das Beispiel Amazon, inzwischen das grösste Versandhaus der Welt. Der gigantische Versandhändler unterhält europaweit mehrere Verteilung- und Logistikzentren, in denen er seine Waren lagert und bzw. von denen aus er seine Waren transportiert.
Es kann davon ausgegangen werden, dass jeder der Standorte mindestens eine Fläche von 100.000 Quadratmetern hat, mit Regalhöhen von 10 Metern. Das sind allerdings nur Vermutungen, das US-Unternehmen selbst gibt dazu keine Informationen nach aussen.
Im Inneren der Logistikhallen geht es beim Versandriesen ähnlich zu wie bei kleineren Logistikern – die Abläufe sind schliesslich grundsätzlich die gleichen. In den Lagerhallen sind Lagerläufer unterwegs, die mit Laufzetteln, auf denen der jeweilige Kundenauftrag steht, durch die schier endlosen Gänge der Halle unterwegs sind und die Bestellung der Kunden zusammensuchen.
Nummern am Boden, an den Regalen und der Decke markieren den Weg und das jeweilige Produkt – einer Bibliothek nicht unähnlich, nur dass hier nicht nur ein Exemplar eines Buches im Regal steht, sondern nicht selten mehrere Dutzend. Ohne Kommissionäre, wie man die Lagerläufer auch nennt, lauft auch in einer Branche, in so mancher die Vollautomatisierung der Prozesse erwartet, auch heute noch nicht viel. Bei Amazon sind es primär Bücher, bei anderen Händlern Schuhe, Parfüm und Kosmetik oder Sanitärbedarf, die von Hand rausgesucht, abgeglichen, auf den Korbwagen gelegt und verpackt werden.
Auf die Lagerhallen kommt es an
In Sachen Logistik ist das Lager unverzichtbar. Schliesslich müssen die Produkte irgendwo aufbewahrt werden, bevor sie zum Käufer gelangen. Wer selber Waren produziert, hat mit unter auf dem eigenen Gelände die Möglichkeit zur Lagerung von mittleren und grossen Stückzahlen.
Unternehmen wie Versandhändler, die mehr mit der Distribution beschäftigt sind als mit der Herstellung, brauchen Lagerhallen. Je umfangreicher das Sortiment, desto grösser die Lagerhalle. Immobiliendienstleister wie der Gewerbespezialist JonesLangLasalle haben Logistikimmobilien in den unterschiedlichsten Grössenordnungen im Portfolio. Bei der Wahl eines geeigneten Objektes kommt es aber nicht allein auf das Fassungsvermögen der Halle an, gerade die Lage ist wichtig.
Logistikhallen sind reine Zweckgebäude, das steht fest. Deshalb ist es wichtig, dass die idealen Voraussetzungen zur Erfüllung des Zwecks bestehen. Für Logistiker macht es immer Sinn, sich an zentralen Verkehrsknotenpunkten zu positionieren, am besten nahe der grössten Ballungsräume des Landes.
Das Autobahn- wie auch das Bahnnetz werden zur optimalen Standortermittlung herangezogen, denn das sind nach wie vor die am häufigsten genutzten Transportwege. Um das Produkt schnell und kostengünstig an den Verbraucher zu bringen, müssen die Wege so kurz wie möglich gehalten sein. Genau aus diesem Grund befinden sich Güterverteilungszentren und Logistikunternehmen oft in direkter Nähe zu Landstrassen mit Anbindung an Autobahnen und abseits der grossen Städte, denn sie brauchen viel Platz, beste verkehrstechnische Anbindung und schnelle Transportmöglichkeiten.
Werkzeuge der Lagerlogistik
Egal welches Produkt oder welche Ware umgeschlagen wird, das Ziel einer ausgefeilten Unternehmenslogistik ist es, eine Leistung, Qualität und Kostensenkung zu erbringen. Dabei ist nicht selten ein Zielkonflikt, denn hohe Qualität und Wertigkeit gehen nicht unbedingt so einfach mit niedrigen Kosten einher.
Das operative Logistik-Controlling unterstützt das Unternehmensmanagement bei Entscheidungen die häufig bereits die Gegenwart betreffen. Ziel dabei ist es, Rentabilität, Wirtschaftlichkeit und Gewinne zu sichern. Aus diesem Grund spielen monetäre Instrumente, wie zum Beispiel die Kostenplanung oder Ergebnisrechnung eine gravierende Rolle. Das Instrument, mit dem das optimale Zusammenspiel dieser drei Faktoren ermittelt wird, ist die Logistik-Kostenrechnung. Jeder Logistik-Controller kennt das. Diese Rechnung ist wichtig, um die für die Koordinations-, Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaufgaben notwendigen Kosteninformationen bereitzustellen.
Das Gegenstück zur Logistikkostenrechnung ist die Logistikleistungsrechnung, die Anregungsinformationen für logistische Problembereiche liefert, die Planung logistischer Ressourcen ermöglicht, die Budgetierung unterstützt, als auch nötigen Voraussetzungen für eine informationsbasierte Planung und Kontrolle von Logistikentscheidungen schafft. Für sämtliche Berechnungen im Logistik-Controlling sind gewisse Kennzahlen essentiell wichtig, etwa der Lagerkostensatz oder die Umschlaghäufigkeit.
Die Informationsbasis für die meisten Prozesse in einem Lager ist ein Lagerverwaltungssystem, gekoppelt an das Warenwirtschaftssystem. In ihm sind alle Zahlen vermerkt: Stückzahlen, Verkaufszahlen, Bestandszahlen, Preise etc. Ohne ein gutes Lagerverwaltungssystem wäre die Arbeit in einem Lager nahezu unmöglich, es würde Chaos herrschen. Gleichzeitig soll der Informationsbedarf durch die erhobenen Zahlen zwar gedeckt werden, unnötige „Zahlenfriedhöfe“ sollen jedoch vermieden werden. Es müssen die richtigen Zahlen erhoben und gespeichert werden.
Funktionsbereiche der Logistik
Logistik ist jedoch noch viel mehr als bloss die Lagerung von Waren. Der Transport gehört dazu, ebenso der Umschlag, der Versand als auch die Steuerung dieser sämtlichen Prozesse. Die Aufgabe der Logistik ist es schliesslich, die richtige Menge, die richtigen Objekte, am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten zur Verfügen zu stellen. Kurz gesagt, es geht um Transport und Umschlag, Lagerung und Bereitstellung, Beschaffung und Verteilung.
Das ganze bezeichnen Wirtschaftswissenschaftler als die 6 R der Logistik. Als betriebwirtschaftliche Warenbewegung verbindet die Logistik Lagerung und Transportwesen – in Zeiten der weltweiten Vernetzung der Märkte eine ungeheuer Wichtige Position. Die Prozesse in einem Lager sind dabei durchaus komplex und laufen bei grossen Versandhändlern in Minutenschnelle ab. Angelieferte Ware wird scheinbar ohne Ordnung dort in Regal geschoben, wo gerade Platz ist, zu Teil an mehren Stellen im Lagerraum. Das hält die Laufwege kurz und spart zeitaufwändiges und damit teures Einsortieren und Umschichten ein.
Kommissionäre suchen die Ware aus den Regalen und Körben zusammen (wobei in der Regel mehrere Kommissionierungsaufträge zusammengefasst und zeitgleich abgearbeitet werden), ein Sortierer bündelt die einzelnen Aufträge passend zum Bestellschein zusammen, von wo aus sie ein Packer in den passenden Karton legt, mit dem Adressaufkleber verzieht und Aufs Band legt. Innerhalb weniger Minuten ist das Paket dann auf dem Lieferwagen und bereit für den Transport zum Kunden. Ein komplexes System, in dem jedes Rädchen ins andere greift.
Für den optimalen Ablauf der Prozesse muss die Ausstattung der Lagerhallen stimmen. Die technische Ausstattung eines Lagers hängt stark von seiner Grösse ab. Um auf kleiner Fläche die Raumhöhe grösstmöglich ausnutzen zu können, wird die Ware in Regalen übereinander gelagert. Zur Lagereinrichtung gehört aber auch die Regallose Lagerung, darunter etwa die Flachgutlagerung und die automatische Kleinteilelagerung. Für den innerbetrieblichen Transport sind Fördermittel wie Rollbänder und Gurtbandförderer, aber auch Gabelstapler und Plattformwagen. Ausserdem gehören auch Zähl-, Mess- und Wiegeeinrichtungen, Klammer- oder Umreifungsmaschinen, EDV-Anlagen und Identifizierungs-Systeme zur Lagertechnik.
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