Die richtige Behandlung von Holzfussböden: Lack oder Öl?
VON Agentur belmedia Allgemein Betriebseinrichtung Büroeinrichtungen
Das Auftragen von Lack oder eines Wachs-Öl-Systems sind die wichtigsten Methoden, damit dem hölzernen Fussboden der attraktive Anblick erhalten bleibt. Welche Art des Obflächenabschlusses am sinnvollsten ist, hängt von den individuellen Wünschen des Besitzers ab.
Wer gerade viel Geld in das Abschleifen grosser Flächen an Holzböden oder -treppen investiert hat, wird die nächste Ausgabe dieser Art erst einmal Jahre hinauszögern wollen. Ein angemessener Schutz des Bodens steht in diesem Fall im Vordergrund und legt nahe, einen Lack aufzubringen. Die transparente Schicht bildet einen Schutzfilm über den Poren des Holzes und verhindert, dass Staub und Schmutz eindringen können. So bleibt die schöne Optik des Bodens über viele Jahre hinweg intakt, der Lack sorgt zusätzlich für eine pflegeleichte Handhabung und erleichtert die Haushaltsführung.
Alternative: Öl auftragen
Die genannten Vorteile erwecken den Eindruck, dass das Lackieren von Holzböden immer die beste Wahl für das Büro ist. Die Entscheidung für ein Wachs-Öl-System als Alternative ist oftmals jedoch genauso interessant und sie überzeugt vor allem in ästhetischer Hinsicht. Im Unterschied zur aufgetragenen Lackschicht entsteht mit Öl der typische Holzglanz, der von vielen Menschen besonders geschätzt wird, weil er jeden Holzboden zu einem echten Blickfang macht.
Zudem bleiben die Poren des Holzes – anders als bei einer Lackschicht – geöffnet. Der Wachs-Öl-Film trägt dadurch verstärkt zur Optik des Naturmaterials bei. Zwar wird durch die genannte Eigenschaft eine häufigere Pflege des Bodens nötig, viele Besitzer eines so behandelten Holzfussbodens nehmen das für den schönen Anblick jedoch gern in Kauf.
Wenn der Holzboden Beschädigungen aufweist
So sehr Parkett oder Laminat auch gepflegt werden – niemand kann verhindern, dass zum Beispiel durch das Fallenlassen eines schweren Gegenstandes ein Defekt im Holzboden entsteht. Selbst wenn dieser durch das Austauschen einer einzelnen Paneele behoben werden kann, die zuvor intakte Lackierung kann dann ihren Schutzcharakter nicht mehr aufrechterhalten. Das partielle Nachlackieren ist nicht möglich, denn es muss stets für die gesamte Bodenfläche durchgeführt werden. Ansonsten hinterlässt eine solche Reparatur einen optisch unregelmässigen Eindruck.
Wer befürchtet, dass der eigene Boden in der Folge häufiger Nutzung potenziell für Beschädigungen gefährdet ist, wird nicht unbedingt gleich in teuren Bodenlack investieren wollen. Das lokale Ölen ist im Vergleich dazu möglich und bringt den Glanzeffekt nach einer Beschädigung wieder stärker zum Vorschein.
Wie wird der Bodens genutzt?
Holzböden in einem Büro oder Flur werden täglich unzählige Male beschritten. Dagegen dürfte dies für einen Saal oder einen Salon in öffentlichen Gebäuden und Institutionen seltener gelten. In diesen ist daher die Abnutzung des Bodens wesentlich geringer, sodass ein umfangreicher Schutz mit dem teuren Lack nicht zwingend nötig ist. Soll der Boden jedoch einen strahlenden Anblick bieten und zum Aushängeschild von Universität, Rathaus und anderen Einrichtungen werden, empfiehlt sich das Auftragen von Öl.
Umgekehrt kann sich das Lackieren lohnen, wenn tagtäglich zahlloses Begängnis auf dem Holzboden stattfindet und sich dieser ohne zusätzlichen Schutz sehr schnell abzunutzen droht. Bei Verzicht auf den Lack kann es bereits nach wenigen Monaten notwendig werden, Parkett & Co. erneut abschleifen zu müssen. Diese Schutzschicht kann diese Kosten um Monate oder Jahre hinweg vermeiden.
Ist das Kombinieren von Lack und Öl möglich?
Da beide Formen der Bodengrundpflege eigene Funktionen erfüllt, liegt die Überlegung nahe, alle genannten Vorteile zu kombinieren. Über Jahrzehnte hinweg war dies nicht möglich, Besitzer eines Holzbodens mussten sich zwischen dem Lackieren oder Ölen ihres Bodens entscheiden. Die Zeiten haben sich nun geändert, einzelne Hersteller von Pflegepräparaten machen mit durchdachten Mitteln die Kombination von Schutz und öligem Glanz möglich. Wie bei vielen anderen Produkten hat dieser Vorteil seinen Preis, deshalb sollte die Bereitschaft zu einer höheren Investition in die eigene Bodenpflege vorliegen. Unabhängig davon bleiben diverse Probleme nach dem Aufbringen der Schicht ungelöst. Und eine Zerstörung des Schutzes durch physische Gewalt ist weiterhin nicht ausgeschlossen.
Die richtige Entscheidung mit fachkundiger Hilfe treffen
Mitunter gibt es noch nicht einmal die genannte Wahlmöglichkeit für die Holzbodenbehandlung. Das ist abhängig von der Art des Bodens, dem eingesetzten Holz und seiner Pflegebedürftigkeit. Bei exotischen und empfindlichen Hölzern kann nämlich ein dauerhaftes Atmen des natürlichen Materials unerlässlich sein. Das Versiegeln mit einem Lack oder das Anwenden eines Kombi-Produkts ist in diesem Fall nicht möglich. Da manche Hausbesitzer oder Mieter nicht einschätzen können, welche Art von Boden bei ihnen eingebaut wurde, lohnt es sich, Kontakt zu einem professionellen Parkettleger aufzunehmen.
Dieser kann auf einen Blick erkennen, in welchem Zustand sich der Boden befindet und welche Pflegemassnahmen entsprechend zu empfehlen sind. Dadurch können Fehlentscheidungen verhindert werden, die im schlimmsten Fall den Holzfussboden unwiederbringlich zerstören. Anstelle einer Pflege würde das Gegenteil die Folge sein: Der gesamte Holzbodens müsste notwendigerweise entfernt und komplett neu verlegt werden.
Oberstes Bild: Ein Holzboden soll gut geschützt sein und vor allem möglichst lange schön aussehen. (© Santiago Cornejo / Shutterstock.com)