Immer die benötigte Schärfe dank Messerschleifgeräten

Welches Messer passt für welche Aufgabe? Mit der Differenzierung der Aufgaben wuchs auch die Vielfalt der Messerarten. Ob Gemüsemesser oder grosses Kochmesser – fast jeder Haushalt besitzt heute einen Messerblock mit Schneidwerkzeugen für die unterschiedlichsten Funktionen. Doch schneidet das benötigte Messer auch? In den meisten Fällen hält man ein eher stumpfes Werkzeug in der Hand. Wie kriegt man das bloss wieder scharf?

Elektrisch oder mit der Hand

Wer hat sie nicht schon im Fernsehen erlebt – die wahren Künstler am Wetzstahl? Blind beherrschen sie eine unsichtbare Choreografie, die Sie resignierend staunend zurücklässt. Doch keine Angst! Es gibt auch elektrische Messerschärfer, die man ohne Fecht-Grundkenntnisse bedienen kann. Leider reichen die Ergebnisse der elektrischen Messerschärfung nicht an die manuelle Variante heran: Am wirksamsten schärft man das Messer mit der Hand.

Manuelles Messerschärfen – so geht’s

Zunächst einmal befassen wir uns mit den Grundlagen des manuellen Messerschärfens. So wie das Erlernen einer Handarbeit zunächst mühselig ist, später diese aber, wenn man sie beherrscht, viel Freude machen kann, so ist auch das Erlernen des Messerschleifens ein steiniger Weg – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie benötigen zunächst nämlich einen Schleifstein. Danach einen Schleifsteinhalter, Polierpaste, einen Lederriemen und – natürlich – Wasser. Ideal wären zwei Kombi-Schleifsteine mit jeweils zwei unterschiedlichen Seiten: einer gröberen und einer feineren.

Der Stein wird gewässert und danach in den rutschfesten Halter gespannt. Bei äusserst stumpfen Messern empfiehlt sich zunächst ein Grobschliff. Für den richtigen Schleifwinkel beim Reproduzieren der alten Schneide markieren Sie diese zuerst mit einem wasserfesten Stift. Dann gehen Sie versuchsweise mit Scheibenwischer-Bewegungen über den Schleifstein. Sobald die Markierung nicht mehr zu sehen ist, haben Sie den korrekten Winkel gefunden.

Nach dem Grob-, Haupt- und Feinschliff verringern Sie den Grat. Nachdem Sie das Messer in Schnittrichtung auf beiden Klingenseiten über den letzten Feinschliff-Stein gezogen haben, bestreichen Sie den Lederriemen dünn mit der Polierpaste und ziehen in einem flachen Winkel das Messer darüber. Für eine Steigerung der Schärfe haben sich ein Stück Hartholz oder ein Schneidebrett, über das Sie das Messer ziehen, als geeignet erwiesen. Das Rasieren der Unterarmhaare zur Prüfung der Messerschärfe ist nicht zwingend erforderlich.

Es geht auch einfacher

Gehören Sie eher zu den handwerklichen Analphabeten, brauchen Sie nicht zu verzagen. Für diesen Fall hat die umtriebige Küchenindustrie zahlreiche Hilfsmittel entwickelt, unter denen auch Sie fündig werden sollten.

Bequemlichkeit hat ihren Preis

Am einfachsten geht das Schärfen mit dem elektrischen Messerschärfer. Doch die Bequemlichkeit wird mit einigen Nachteilen erkauft. Auch mit dem teuersten Elektrogerät verschleisst das Messer schneller als beim manuellen Schliff. Der Kauf eines Billiggerätes ist ein absolutes No-Go, es sei denn, Sie wollen Ihre Messer bewusst ruinieren. Ein akzeptables Schleifgerät sollte Schleifkerben für den Grob-, Haupt- und Feinschliff besitzen. Allerdings kommt nicht jeder mit den Anschlagwinkeln zurecht. Messer der Spitzenklasse wie Damastmesser, für die Sie tief in die Tasche greifen müssen, sollten auf keinen Fall elektrisch geschliffen werden, da die Messerführung die Winkelflanke zerkratzt.

Der Hartmetallschärfer für das Alltagsmesser

Ein elektrischer Messerschärfer ist mit Diamantschleifsteinen ausgestattet. Das Gerät wird mittels eines Saugnapfes auf einer glatten Oberfläche fixiert. Entlang der Hartmetallkanten werden dann die beiden Klingenseiten des zu schärfenden Messers gezogen. Dabei wird recht viel Material abgetragen, und bei stetigem Gebrauch verformt sich die Schneidkante des Messers. Wegen der leichten Handhabung ist das Gerät für einfache Messer des handwerklichen Laien geeignet.


Ob manuell oder elektrisch: Messerschärfer für jede Gelegenheit. (Bild: NorGal / Shutterstock.com)
Ob manuell oder elektrisch: Messerschärfer für jede Gelegenheit. (Bild: NorGal / Shutterstock.com)


Der Schleifrollenschärfer für die Bequemlichkeit

Die Keramikrollen des Schleifrollenschärfers schont die Schneiden mehr als der Hartmetallschärfer. Die Handhabung ist einfacher und das Ergebnis der Schärfung annehmbar. Allerdings erreicht der Schärfer die Messerklinge nicht in ihrer vollen Länge – das letzte Stück kurz vor dem Griff bleibt aufgrund der Bauart ausgespart.

Effektiv und ökonomisch: der V-Schärfer

Haben Sie Probleme, den geeigneten Winkel beim Messerschärfen zu finden? Dann ist der V-Schleifer etwas für Sie. Halten Sie Ihr Messer einfach gerade, wenn Sie es über den Schleifstein ziehen. Vier Schleifstäbe (jeweils mittel und fein), die in Form eines Vs in einem Sockel angebracht sind, nehmen Ihnen die Arbeit des Justierens ab, indem sie die richtigen Winkel vorgeben. Das Ergebnis ist ein sehr scharfes Messer, das auch bei mehrmaligem Schleifen wenig verschleisst.

Der Allrounder: das Lansky-Prinzip

Mit dem Lansky-Prinzip erhalten Sie ein Schleifset, das aus einer Halterung für die Tischmontage besteht. Die verschiedenen Schleifsteine können in unterschiedlichen Winkeln befestigt werden. Die Führungsrille erlaubt eine waagrechte Messerführung, bei der automatisch der richtige Winkelgrad getroffen wird. Dieser Messerschärfer ist ideal für handwerkliche und motorische Dilettanten und erlaubt zudem eine akzeptable Schärfe bei geringem Verschleiss.

Sind Sie Besitzer eines professionellen Messers, so hält der Handel eine vielgestaltige und innovative Produktpalette an Schleifgeräten bereit. Um das für Sie perfekte Messerschleifgerät zu finden, ist es immer noch am besten, wenn Sie sich in einem Fachgeschäft Ihres Vertrauens beraten lassen und anschliessend das für Sie infrage kommende Gerät ausprobieren.

 

Oberstes Bild: © Nomad_Soul – Shutterstock.com

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