Sachgerechte Abfallentsorgung in Lager und Betrieb
VON Olaf Hoffmann Abfallsammlung
Abfälle sind immer problematisch
Schon allein wegen der Ordnung und Sicherheit im Betrieb ist die Ausstattung mit ausreichenden und geeigneten Abfallbehältern unerlässlich. Es gibt einfache und schwierige Abfälle? Nein, jeder Abfall ist problematisch! Bei der Abfallsammlung und Entsorgung kommt es nämlich zunächst nicht auf die Art der Abfälle an, sondern vielmehr auf deren Entstehung. Interessanterweise kann bei der Gegenüberstellung von zwei völlig gleichartigen Betrieben bemerkt werden, dass jeweils unterschiedlich viele Abfälle der diversesten Art anfallen.
Es geht also zunächst um Abfallvermeidung, bevor über das Wohin mit dem Abfall nachgedacht wird. Also gilt es in erster Linie zu überprüfen, welche Produktions- und andere Abfälle vermieden werden können. Eine Reduzierung entlastet letztlich nicht nur die Umwelt, sondern lange zuvor schon die Kassen der Unternehmen. Müllentsorgung ist teurer als Müllvermeidung. Entsprechend lohnt es sich, in einem ersten Schritt über eine allfällige Eingrenzung des Mülls im Betrieb nachzudenken.
Klarheit schaffen
Eine sachgerechte Müllentsorgung erfordert die dazu notwendigen Behälter für Abfälle unterschiedlichster Art. Neben den klassischen Sammelbehältern, die meist direkt am Ort der Müllentstehung aufgestellt sein sollten, bedarf es in vielen Unternehmen auch zentraler Lösungen zur Vorbereitung der Entsorgung. Dementsprechend sind für eine sachgerechte und saubere Abfallentsorgung in Lager und Betrieb entsprechende Behältnisse und Ausrüstungen anzuschaffen. Die Möglichkeiten reichen von der Mülltüte über den Müllsack bis hin zu klassischen Papierkörben, Mülltonnen und speziellen Behältern für Sondermüll und schwierig zu lagernde Abfallstoffe. Es muss also Klarheit darüber geschaffen werden, welche Arten von Abfällen im Unternehmen vorkommen und wie eine sachgerechte Sammlung und Lagerung erfolgen kann.
Die richtigen Sammel- und Lagerungsbehälter auswählen
Mülltrennung ist hier ein ebenso wichtiges Stichwort wie Recycling oder die Sammlung und Aufbewahrung gefährlicher Abfälle. Für Büroräume und solche Arbeitsbereiche, in denen vorrangig Papierabfälle anfallen, sind Papierkörbe und Papiersammeltonnen die richtige Wahl. Diese sollten jedoch in jedem Bereich durch mindestens einen Sammelbehälter für Restmüll ergänzt werden. Restmüll ist in dieser Betrachtung jeder Abfall, der nicht aus Papier, recycelbaren Kunststoffen, Holz, Metall, Glas oder besonders gefährlichen Rest- und Abfallstoffen besteht. Auch kompostierbarer Abfall könnte in diese Liste aufgenommen werden. Dann bleibt an Restmüll nicht allzu viel übrig. Für trennbaren Abfall sollten jeweils geeignete Abfallsammler und Transportsysteme zur Verfügung gestellt werden. Und zwar immer genau dort, wo dieser Müll tatsächlich anfällt.
Besondere Umsicht bei gefährlichen Abfällen und Reststoffen
Besonders viel Umsicht mit Blick auf die gesetzlichen Anforderungen ist bei der Sammlung und Lagerung von gefährlichen Abfällen und Reststoffen erforderlich. Hier müssen immer spezielle Vorkehrungen für den Gesundheitsschutz und den Schutz von Anlagen, Gebäuden sowie von Böden und Grundwasser getroffen werden. Sowohl die Sammelbehälter als auch die Lager- und Transportbehälter müssen entsprechend der Klassifizierung des Sondermülls gekennzeichnet und gesichert werden. Dort, wo flüssige Rest- und Abfallstoffe gelagert werden, müssen entsprechende Auffangbehälter für eventuell auslaufende Stoffe vorhanden sein. Werden aggressive Rest- und Abfallstoffe gelagert, ist hier mit besonderer Vorsicht zu agieren. Das gilt auch für leicht entzündliche, explosive und anderweitig gefährliche Abfälle.
Oftmals unterschätzte Gefahren
Bei der Sammlung und Lagerung von Abfällen werden oftmals Gefahren nicht erkannt oder unterschätzt. Nicht selten sind Standascher für die Sammlung von Raucherabfällen mit Papiersammlern kombiniert. Eine versehentlich falsch eingeworfene Zigarettenkippe kann hier schon zu verheerenden Bränden mit einem hohen Sachschaden und sogar Personenschäden führen. Trennen Sie daher Abfälle immer genau nach ihrer Art. Beachten Sie dabei auch eventuelle Wechselwirkungen.
Die Abfallsammlung beispielsweise ölverschmierter Putzlappen ist ebenfalls nicht immer gefahrlos. Oftmals werden Putzlappen mit leicht entzündlichen Reinigungsmitteln, die beispielsweise Verdünner enthalten, getränkt. Kommt es im Abfalleimer zu einer Kompression vieler derart getränkter Putzlappen, kann sich dort eine starke Wärme entwickeln, die letztlich eine Selbstentzündung verursachen kann. Auch Leinöl ist hier sehr berüchtigt. Eingesetzt beispielsweise als Bindemittel landet es immer wieder auch im Putzlappen und kann sich dort schnell selbst entzünden. Hier sind dringlichst Abfallbehälter aus stabilem Stahlblech mit gut schliessendem Deckel vorzuhalten.
Abfalllagerung bis zur Abholung
In vielen Unternehmen muss unterschiedlicher Abfall oftmals über Tage hinweg bis zur turnusmässigen Abholung gelagert werden. Eine solche Abfalllagerung sollte grundsätzlich in separaten und entsprechend ausgerüsteten Räumen stattfinden. Dabei ist unbedingt auf jeweils geeignete Tonnen oder Container zu achten. Müssen grössere Mengen von Abfällen im Betriebsgelände bewegt werden, dann gehören dazu nicht nur die passenden Müllbehälter, sondern auch geeignete Transportmittel.
Vom Entstehen des Abfalls bis zu seiner Entsorgung ist also viel zu beachten. Der richtige Umgang mit Abfällen und Reststoffen beginnt bei der Müllvermeidung und endet bei der Anschaffung geeigneter Behälter und Transportmöglichkeiten je nach anfallender Abfallart.
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