Selbstschliessende Türen und automatische Türöffner
VON Olaf Hoffmann Betriebseinrichtung
Hier geht es neben der Grösse der Türen, der Anschlagsseite und dem Öffnungsmechanismus auch um Vorrichtungen, die ein automatisches Öffnen und Schliessen der Türen unabhängig von der Funktion der üblichen Drückergarnitur ermöglichen. Für welche Mechanismen und Funktionen man sich dabei entscheidet, hängt in grossem Masse von der Nutzung der dahinterliegenden Räume ab.
Selbstschliessende Türen in den unterschiedlichsten Bereichen
Für bestimmte Bereiche sind selbstschliessende Türen vorgeschrieben. Das gilt beispielsweise für Etagentüren in Beherbergungsbetrieben, da sie hier auch als Rauchabschluss- oder Brandschutztüren dienen. Solche Rauchabschlusstüren arbeiten zusammen mit den Feuermeldeanlagen in den Einrichtungen. Wird von einer solchen Anlage ein Feuer oder eine stärkere Rauchentwicklung gemeldet, so sendet die Brandmeldeanlage ein Signal an den elektrischen Türschliessmechanismus, der dann eventuell offene Türen selbsttätig schliesst. Ein ungehindertes Ausbreiten von Rauch oder Feuer kann auf diese Weise unterbunden oder zumindest zeitweise vermieden werden.
Auch in anderen Bereichen werden oftmals selbstschliessende Türen eingesetzt. So beispielsweise in Bereichen, in denen unter den Bedingungen von Reinluft gearbeitet wird. Hier sind es selbstschliessende Türen, die die Schleuse zum Reinraum ohne mechanisches Einwirken schliessen und so das Eindringen von Staub oder anderen Verunreinigungen der Luft auf ein Minimum reduzieren.
In medizinischen Einrichtungen werden solche Türen dann eingesetzt, wenn beispielsweise in OP-Bereichen das Übertragen von Krankheitserregern durch die ständige mechanische Betätigung von Türgriffen und Knäufen vermieden werden soll. So können Fusskontakte oder Berührungsschalter an der der Tür vorgelagerten Wand eine Türöffnung beziehungsweise das Schliessen der Tür auch ohne Nutzung der Drückergarnitur ermöglichen. Auch das Türöffnen und Schliessen über Bewegungsmelder ist möglich. Hier sind wir bereits bei einer Kombination von automatisch selbstschliessenden Türen und elektrischen Türöffnern angelangt.
Automatische Türöffner
Bekannt sind die automatischen Türöffner meist aus dem Bereich des Handels. Hier sind es bevorzugt die Kundeneingangstüren, die mit einem Bewegungsmelder und spezifischen elektromechanischen Antrieben das Öffnen der Türen ermöglichen. Das Schliessen wird einstellbar nach einem gewissen Zeitintervall geregelt. So öffnen und schliessen sich Türen praktisch wie von Geisterhand.
Sinnvoll kann das auch in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft sein. Beispielsweise in der Gastronomie. Hier kann die Arbeit im Service durch selbstöffnende Türen erheblich erleichtert werden. Bewegungsmelder oder Fusskontakte sind die meist eingesetzten Systeme. Dadurch kann der Kellner mit vollen Händen ohne weiteren Aufwand oder das Abstellen von Geschirr und Speisen von der Küche in den Gastraum oder zurück gelangen.
Auch dort, wo ständige Personenbewegung in Produktions- und Lagerbereichen erforderlich ist und dennoch die Türen nicht über den gesamten Tag hinweg offenstehen sollen, können unterschiedliche Öffnungs- und Schliessanlagen an den Türen die Arbeit und den Aufwand deutlich erleichtern. Hier muss immer eine Entscheidung getroffen werden, die sich ganz an den konkreten Erfordernissen im jeweiligen Bereich orientiert.
Wenn es um Sicherheit geht
Wenn es um die pure Sicherheit geht, dann spielen Türen und deren Verschlussmechaniken eine besondere Rolle. Besonders dort, wo Notausgänge in bestimmten Situationen für einen sicheren Ausgang von Personen sorgen müssen, gebührt den Schliessmechanismen eine besondere Aufmerksamkeit. Nottüren und Notausgänge sollen in aller Regel nur im Notfall zur Nutzung bereit sein. Im Normalbetrieb sind sie meist geschlossen und ein Zutritt von aussen praktisch unmöglich.
Im Notfall, beispielsweise bei Feuer, ist es günstig, wenn Notausgangstüren sich automatisch öffnen oder per einfacher Mechanik von innen geöffnet werden können. Dabei ist zu beachten, dass Notausgänge ausgeschildert und immer frei von Hindernissen sein müssen und ein Verstellen, mechanisches Verriegeln oder anderweitiges Blockieren der Notausgangstüren zuverlässig unterbunden werden muss.
Allerdings kann nicht jede Tür einfach auf- oder zugehen, wenn Menschen danach verlangen. In bestimmten Fällen ist ein Öffnen nur für autorisiertes Personal vorgesehen. Dann kommen Schliessmechanismen zum Einsatz, die auch bei selbstöffnenden oder selbstschliessenden Türen strengen Sicherheitsbestimmungen genügen können. Der Einsatz von Magnetkartenlesern ist hier genauso üblich wie beispielsweise Sicherheitssysteme mit Fingerprint oder Zahlencode. Das sind nicht nur Öffnungssysteme, die uns in einschlägigen Filmen begegnen, sondern auch im realen Einsatz ihre Berechtigung haben.
Der Sinn solcher Schliess- und Öffnungsmechanismen liegt immer darin, stark frequentierte Türbereiche bzw. hochsensible Sicherheitsbereiche entsprechend ihrer Bedeutung auch in der technischen Funktion der Türen noch sicherer zu machen. Dabei geht es nicht immer darum, ein Fort Knox noch sicherer zu machen, sondern vor allem darum, Sicherheit und Komfort auf eine intelligente und nutzerfreundliche Weise miteinander zu verbinden.
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