Unterhaltungselektronik im Betrieb

Musik kann gerade bei eintönigen Arbeiten durchaus eine motivierende Wirkung auf die Arbeitnehmer ausüben. Und so manche informative Sendung im Fernsehen inspiriert Führungskräfte zu neuen Ideen. Auch für Besucher und Kunden kann im Unternehmen installierte Unterhaltungstechnik durchaus ein positives Zeichen setzen. Und in manchen Unternehmen gehören Radio und Fernseher einfach zum Betriebszweck dazu. So beispielsweise in Hotels und Pensionen, wo moderne Unterhaltungselektronik ganz selbstverständlich in die Zimmer und damit zur Betriebsausstattung gehört.

Auch das Internet am Arbeitsplatz bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Radio- und Fernsehprogramme zu empfangen, so dass je nach Ausrichtung des Unternehmens Kurzweil und Unterhaltung auf dem technischen Weg nahezu immer möglich, wenn auch nicht immer gewollt sind.

Was ist sinnvoll?

Diese Frage stellt sich jeder Unternehmer, wenn er daran geht, seinen Betrieb auszustatten. Dabei stehen sicherlich Maschinen, Anlagen und andere Einrichtungen zuerst im Fokus der Betrachtungen. Irgendwann stehen vielleicht aber auch Fernseher und Radio mit Fragezeichen auf der Liste der gewünschten Betriebsausstattung.

Dann sollten die Führungskräfte der verschiedenen Hierarchieebenen genau darüber nachdenken, was wünschenswert und was wirklich sinnvoll ist. Braucht es in jedem Büro ein Radio? Müssen bestimmte Arbeitsplätze mit einem Fernsehgerät ausgestattet werden? Oftmals lautet hier die sachliche Antwort: Nein. Und dennoch werden solche Geräte angeschafft und betrieben. Dass das dann nicht immer zu einer höheren Produktivität führt, liegt auf der Hand.

Sinnvoll sind Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungstechnik am Arbeitsplatz nur dann, wenn sie tatsächlich eine positive Wirkung auf die Ausgestaltung der Arbeit im Betrieb haben. Das kann beispielsweise dort der Fall sein, wo Kunden über Fernsehgeräte und entsprechende angeschlossene Peripheriegeräte über aktuelle Angebote informiert werden. Selbstverständlich können Fernsehgeräte auch in solchen Bereichen sinnvoll sein, die auf relativ aktuelle Informationen aus den Massenmedien angewiesen sind. Zum Filmschauen ist der Fernseher nur dort sinnvoll, wo er zur erwartungsgemässen Ausstattung betrieblicher Einrichtungen gehört.

Das Gleiche trifft auf Radioempfänger oder andere Unterhaltungselektronik zu. Abzuwägen sind hier immer der Nutzen für die Arbeit beziehungsweise für die Kunden. Alles, was darüber hinausgeht, wird wahrscheinlich auch nicht wirklich gebraucht.

Internet zur Unterhaltung nutzen

Mit Sicherheit bietet das Internet in vielen Unternehmensbereichen erwünschte und praktische Möglichkeiten der Information und Recherche. Darüber hinaus lassen sich Computer mit Internetanschluss natürlich auch hervorragend als Empfänger von Fernsehprogrammen und Radiosendern nutzen. Wenn das toleriert wird, ist das in Ordnung. Ist eine solche Nutzung eher unerwünscht, muss das im Unternehmen klar kommuniziert werden. Generell bedarf die Nutzung des Internet im Rahmen der betrieblichen Erfordernisse klarer Regelungen, um von Beginn an Missverständnisse und eine missbräuchliche Nutzung zu vermeiden. Das betrifft die private Nutzung von E-Mail- und Chatprogrammen oder der sozialen Netzwerke genauso wie das private Online-Banking oder eben den Empfang von TV-Sendungen via Internet.


Das Internet kann zum Empfang von Fernseh- und Radiosendungen am Arbeitsplatz genutzt werden, muss es aber nicht. (Bild: titov dmitriy/Shutterstock.com)
Das Internet kann zum Empfang von Fernseh- und Radiosendungen am Arbeitsplatz genutzt werden, muss es aber nicht. (Bild: titov dmitriy/Shutterstock.com)


Im Rückschluss heisst das: Das Internet kann zum Empfang von Fernseh- und Radiosendungen am Arbeitsplatz genutzt werden, muss es aber nicht. Hier ist im Einzelfall zu prüfen, welchen Nutzen Unterhaltung und Information am Arbeitsplatz haben oder inwieweit sie von der eigentlichen Arbeit ablenken.

Kosten beachten

Empfangsgeräte für Radio und Fernsehen auch im betrieblichen Umfeld sind in aller Regel gebührenpflichtig. Daraus resultieren laufende Kosten, die nur in wenigen Fällen direkt mit dem Unternehmenszweck zusammenzuführen sind. Auch das sollte bei den Überlegungen zur Anschaffung von Radio- und Fernsehtechnik überdacht werden.

Zu diesen laufenden Kosten addieren sich der Stromverbrauch und eventuelle Kosten für zusätzliche Empfangstechnik wie Kabelanschlüsse, Satellitenanlagen oder Antennen. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Kosten für die Anschaffung der Geräte selbst. Sie sind bei genauer Prüfung durch die Steuerbehörden nämlich auch nur dann steuerlich zu berücksichtigen, wenn sie dem Unternehmenszweck dienen und nicht etwa ausschliesslich die Wünsche der Belegschaft nach Unterhaltung bedienen.

Was ist für Unternehmen empfehlenswert

Generell gut ist es für die Unternehmen unterschiedlichster Ausrichtung, immer auch die berechtigten Belange der Belegschaft und die Bedürfnisse der Kunden und Besucher zu prüfen. Fällt eine solche Prüfung beispielsweise für die Anschaffung von Unterhaltungselektronik aus, dann kann hier auch genauer überlegt werden, wozu diese Technik eingesetzt werden kann.

Neben der üblichen Versorgung mit Fernsehen und Radio lassen sich insbesondere Fernsehgeräte auch als Informationsterminals einsetzen. Wie schon erwähnt können hier neben den üblichen Fernsehprogrammen auch eigene Signale eingespeist werden. So dienen solche Geräte beispielsweise im Besucherwarteraum oder im Sozialraum der Information und der Werbung in eigener Sache. Dann ergeben solche Geräte auch dann Sinn, wenn sie nicht einfach nur als klassische Fernsehgeräte verstanden werden.

Empfehlenswert ist demnach nicht nur die geprüfte Anschaffung solcher Geräte, sondern vor allem auch die überlegte und strukturierte Nutzung. Arbeitspsychologen haben übrigens erkannt, dass gezielt ausgewählte Musik nicht nur in Kaufhäusern die Kauflaune der Kundschaft fördert, sondern auch in produktiven Bereichen durchaus die Arbeitsproduktivität nachhaltig positiv beeinflussen kann.

 

Oberstes Bild: © Firma V – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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