Betriebseinrichtung – so fängt alles an

Hier im Blog wurde schon vieles über eine gelungene Betriebseinrichtung geschrieben. Interessantes und Hilfreiches über Geräte, Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen trifft sich mit Überlegungen zu gebrauchten oder neuen Betriebsausstattungen und Beschreibungen zur Einrichtung unterschiedlichster Bereiche im Unternehmen. Wenig wurde bislang darüber nachgedacht, wie alles anfängt.

An dieser Stelle möchte ich grundsätzliche Überlegungen dazu anstellen, wie eine gelingende Betriebseinrichtung von Beginn an gut strukturiert und sinnvoll erfolgen kann. Dabei geht es weniger um konkrete Werkzeuge oder Maschinen, sondern vielmehr um die grundsätzlichen Abläufe zur Ausstattung betrieblicher Bereiche.

Die Auswahl der Räumlichkeiten

Wer ein Unternehmen neu aus dem Boden stampfen will, Erweiterungen vornimmt oder als Existenzgründer in die berufliche Selbstständigkeit startet, hat sich bereits ausgiebig Gedanken über die Inhalte der unternehmerischen Tätigkeit und die wirtschaftlichen Kennzahlen gemacht.

Dabei kommt kein Unternehmer um die Schaffung geeigneter räumlicher Voraussetzungen herum. Während für den Heimarbeiter im Homeoffice oftmals schon ein separater Büroraum oder zumindest ein geeigneter Arbeitsbereich in der Wohnung ausreichend sein kann, müssen Produktionsbetriebe ganz andere räumliche Voraussetzungen schaffen. Dabei können Betriebsgebäude und betrieblich zu nutzende Grundstücke gemietet, gekauft oder auch neu errichtet werden. Hier die richtige Grundentscheidung zu treffen, fällt nicht immer leicht.

Gerade für junge Unternehmen ist es wichtig, für die gewählte Betriebsgrösse auch die geeigneten Räumlichkeiten vorzuhalten. Kontraproduktiv sind zu kleine Räumlichkeiten in fast jedem Fall. Aber auch zu grosse Gebäude können sich vor allem wegen der Miet-, Kauf- oder Errichtungskosten und den laufenden Gebäudekosten als langfristig nachteilig auswirken.

Entscheidend für die richtige Auswahl der passenden Betriebsgebäude und Grundstücke sind immer der Unternehmenszweck und die kurz- und mittelfristig anvisierten Unternehmensziele. Darüber hinaus müssen die Gebäude für die jeweils vorgesehenen betrieblichen Zwecke von der Produktion über die Verwaltung bis hin zum Sozialraum geeignet sein.

Die ersten Schritte der Betriebseinrichtung

Sind die Räumlichkeiten vorhanden und auf den erforderlichen baulichen Stand gebracht, geht es an die ersten Schritte der Betriebseinrichtung. Auch wenn in jedem Unternehmen schnell Werte geschaffen werden sollen, müssen zunächst auch die organisatorischen Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört unverzichtbar eine funktionierende Verwaltung, die wenigstens in den Grundzügen der Organisation stehen muss. Dazu gehören die Geschäftsführung, die Personalabteilung und erste Bereiche des betrieblichen Rechnungswesens. Für diese Bereiche müssen zunächst Büros und Arbeitsplätze geschaffen werden, da von hier aus die ersten wichtigen Entscheidungen über die weitere Ausstattung des Unternehmens und die Personalrekrutierung getroffen werden.


Eine professionelle und moderne Betriebseinrichtung beginnt immer am Punkt null und endet letztlich nie. (Bild: Baranq / Shutterstock.com)
Eine professionelle und moderne Betriebseinrichtung beginnt immer am Punkt null und endet letztlich nie. (Bild: Baranq / Shutterstock.com)


Die Einrichtung der Produktionsbereiche

Schnell kommt es dann darauf an, die Arbeitsfähigkeit der produzierenden Bereiche sicherzustellen. Dazu sollte nach Möglichkeit schon ein erster Stamm an Mitarbeitern rekrutiert werden, die als Mitentscheider zu betrachten sind. Sie können mit ihrem fachlichen Background wertvolle Unterstützer bei der anstehenden Ausrüstung der Produktionsbereiche sein. Gemeinsam mit diesen Mitarbeitern geht es daran, die Möglichkeiten und Machbarkeiten direkt in den vorgesehenen Produktionsbereichen in Augenschein zu nehmen und hier erste Entscheidungen über die Betriebseinrichtung zu treffen.

Dabei geht es zunächst um alle Maschinen und Anlagen, die in die bauliche Substanz eingeordnet werden müssen und die Grundvoraussetzung für die unternehmerische Tätigkeit sind. Im Vordergrund stehen hier alle Anlagen, die in einem ersten Schritt einzurichten sind, also beispielsweise Hallenkräne, grosse Maschinen, Grossraumregale und ähnliche Einrichtungen. In reinen Bürogebäuden sind hier natürlich entsprechend andere Präferenzen zu setzen.

Die weitere Betriebseinrichtung

Sind die strukturellen Grundzüge geschaffen, kann mit der weiteren Betriebseinrichtung fortgefahren werden. Spätestens jetzt wird es auch Zeit für die Sozialraumeinrichtung und die Ausstattung der administrativen Bereiche. Darüber hinaus müssen jetzt auch solche Einrichtungen wie Werkzeugschränke, Materialschränke, Umkleidebereiche, kleinere Maschinen und Anlagen, Transportgeräte und ähnliche Ausstattungen angeschafft und in die einzelnen Bereiche integriert werden.

Hier bedarf es vieler kleiner Schritte, die immer auf den konkreten Arbeitsbereich abzustimmen sind. Dann könnte eigentlich bereits mit der Produktion begonnen werden, sofern es nicht noch an wichtigen Details mangelt.

Oftmals scheitert es an Kleinigkeiten

Nicht selten steckt der Teufel im Detail. Alle grossen und wichtigen Maschinen und Anlagen sind angeschafft, angeschlossen und betriebsbereit und dennoch zögert sich der Betriebsstart hinaus. Manchmal entsprechen Brandschutzanlagen und ähnliche Einrichtungen nicht den Vorschriften, oftmals fehlt es noch an kleineren Werkzeugen oder Hilfsmitteln. Hier ist nicht nur das geschulte Auge der Experten gefragt, sondern auch der erfahrene Blick der bereits angestellten Mitarbeiter, die genau wissen, worauf es in den einzelnen Arbeitsbereichen ankommt.

Das bedeutet, dass der Blick in jedem Fall auch auf die Details gerichtet werden muss. Dazu lässt sich am besten von geeigneten Mitarbeitern oder erfahrenen Einrichtern eine Fehlliste erstellen, die dann zügig abgearbeitet werden muss. Manches ergibt sich erst im Arbeitsablauf, an anderes kann bereits vor dem Produktionsstart gedacht werden.

Laufende Ergänzung

Ist der Betrieb einmal im Rollen, zeigen sich immer wieder einzelne Bedarfe an zusätzlichen Betriebseinrichtungen und Ausstattungen, die nach und nach angeschafft werden müssen. Um hier nicht unzählige Fehlinvestitionen zu leisten, muss im Einzelfall immer geprüft werden, ob gewünschte Ausstattungen auch der betrieblichen Notwendigkeit und Realität entsprechen.

 

Oberstes Bild: © Hong Xia – Shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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