Gutes Büro-Klima

In Zeiten von Stress, Burnout und Mobbing denkt man bei dieser Überschrift vermutlich an das menschliche Miteinander. Gemeint ist aber hier Klima im eigentlichen Sinne: Luftfeuchtigkeit, Temperatur und andere Parameter, die für Wohlbefinden oder Missbehagen sorgen.

Was Sie tun können, um Ihr persönliches Büroklima zu verbessern, lesen Sie hier.

Manche Menschen haben sich an bestimmte Beschwerden, die sie täglich am Arbeitsplatz haben, schon beinahe gewöhnt:

Leider kommen viele Betroffene gar nicht auf die Idee, mögliche Ursachen für solche Beschwerden zu überprüfen und bestenfalls auch abzustellen.

Was viele Menschen nicht wissen: Eine zu trockene und zugige Büroluft lässt die natürliche Flüssigkeit im Auge schneller verdunsten. Auf der Hornhaut entstehen so unterversorgte, zunehmend trockene und auch gereizte Stellen. Darauf reagiert das Auge mit den beschriebenen Symptomen. Natürlich kann man sich in der Apotheke sogenannte künstliche Tränenflüssigkeit kaufen und diese in die Augen tropfen. Besser ist es aber, die Ursachen zu beseitigen.

Messen Sie die Raumtemperatur an Ihrem Arbeitsplatz. Optimal ist es, diesen Wert in der Höhe des Kopfes und in mindestens einem Meter Entfernung zur Wand zu messen. Sollten Sie Beschwerden in Hüfthöhe oder an den Füssen bzw. Beinen haben, messen Sie auch dort. Laut Vorschriften hat ein Arbeitgeber für eine Raumtemperatur zu sorgen, die in einem Büro 19 Grad Celsius nicht unterschreiten und 26 Grad Celsius nicht überschreiten. Sollte die Temperatur davon abweichen, schaffen Sie Abhilfe und nehmen Sie Ihre Beschwerden somit ernst.

Ein weiterer Aspekt ist die Luftfeuchtigkeit. Im Handel gibt es hierfür sogenannte Hydrometer oder Hygrometer. Diese kosten in einfacher, aber tauglicher Ausführung 5 bis 10 Schweizer Franken. Auch hier sollten Sie an verschiedenen Stellen in Ihrer Arbeitsumgebung messen. Wünschenswert ist eine Luftfeuchtigkeit, die generell deutlich über 30 % liegt. Im Sommer können auch 60 bis 70 % als angenehm empfunden werden. Im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit nicht über 50 % liegen, weil sonst Schimmelgefahr besteht.

Die Luftfeuchtigkeit wird durch zu langes Lüften, gerade im Winter, drastisch gesenkt. Hierzu ein Beispiel: Draussen ist es frostig kalt, bei 50 % Luftfeuchtigkeit. Die gleiche Luftfeuchtigkeit besteht in einem Büro, dort sind es allerdings 22 Grad Celsius. Wenn Sie nun durch Lüften die Hälfte der Büroluft „austauschen“, sinkt die Luftfeuchtigkeit bereits unter die kritischen 30 %. Daher sollte immer nur kurz, dafür aber häufiger gelüftet werden, um dies zu verhindern.


Juckende, tränende, brennende und/oder trockene Augen (Bild: © aastock – shutterstock.com)

Um die Luftfeuchtigkeit optimal zu halten, gibt es im Fachhandel sogenannte Luftbefeuchter. Gerade im Winter kann es auch ausreichen, wenn man auf Heizkörper Schalen stellt, die mit Wasser gefüllt sind. Es gibt auch spezielle Behälter, die vor die Heizkörper gehängt werden. Diese verdunsten Wasser meist noch schneller und effektiver.

Sollte dies vor allem die Beschwerden der Augen und Schleimhäute von Rachen und Nase nicht bessern, muss nach weiteren Ursachen gesucht werden. Bei den Augen kann es an zu langer Arbeit am Bildschirm liegen: Hierbei wird die Zwinkerfrequenz des Auges mit der Zeit auf ein Drittel gesenkt, was zu einer Unterversorgung des Auges mit Tränenflüssigkeit führt. Die Symptome sind dann wie beschrieben.

Eine weitere Ursache kann Zugluft sein. Hier reagiert jeder Mensch anders, und die Messungen sind etwas komplizierter: Einen sogenannten Anemometer können Sie ab etwa 30 Schweizer Franken erwerben. Ganz simpel geht es aber auch mit einer Kerze. Sie zeigt durch Flackern an, ob Zugluft vorhanden ist.

Oft werden Menschen ausgelacht, weil sie zugluftempfindlich sind. Das ist nicht angemessen: Ein Luftstrom kann durch die Herabkühlung der Haut zu einer Minderdurchblutung führen. Adern verengen sich und die Nerven werden dadurch gereizt. Oft kommt es auch zu chronischen Verspannungen durch Muskelverkürzung: Schmerzen sind die Folge, oft im Bereich von Nacken und Schulter.

Im Sommer freuen wir uns zwar, wenn wir klimatisierte Räume bei Hitze haben. Diese werden dann aber meist zu tief geregelt: Eine Raumtemperatur von 24 bis 26 Grad Celsius ist bei Sommerhitze nicht nur zumutbar, sondern auch deutlich besser als 18 Grad Celsius. Beim Wechsel zwischen verschiedenen Temperaturen holen sich empfindliche Menschen gerne die typische Erkältung, wie auch in Flugzeugen oder klimatisierten Schnellzügen.

Die zu stark kühlende Klimaanlage senkt meist auch die Luftfeuchtigkeit. Ein weiterer Effekt: Je nachdem, von wo aus die kühle Luft eingeblasen wird, entsteht auch Zugluftbelastung. Diese lässt sich durch vernünftiges Dosieren des Ventilators regeln. Manchmal kann man den Luftstrom durch verstellbare Blenden auch umlenken, sodass er nicht direkt auf den Schreibtisch bläst.

 

Oberstes Bild: © Sergey Mironov – shutterstock.com

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