Tapetenwechsel im Grossraumbüro
VON Olaf Hoffmann Büroeinrichtungen
Werfen wir einen Blick zurück auf das Büro damals und heute. Grosse Veränderungen werden wir nicht finden, abgesehen von der Technik. Verwaltung und kreatives Arbeiten finden hier ihren Platz, daran hat sich in der langen Geschichte des Büros nichts gewandelt. Die eifrige Betriebsamkeit, die einem im Grossraumbüro entgegenschlägt, versteckt fehlenden Fortschritt und Entwicklung.
Dieser kurze Exkurs möchte Sinn und Unsinn des Grossraumbüros deutlich machen. Bitte lesen, überdenken, neue Wege einschlagen.
Zweck und Ziel
In erster Linie steht natürlich die Ersparnis im Vordergrund. Mehrere Arbeitsplätze in einem
grossen Raum sind billiger in Einrichtung und Unterhaltung als viele kleine Büros. Kein Mitarbeiter kann so ohne weiteres ein kleines Päuschen einlegen, die Kollegen beobachten und kontrollieren die Aktivitäten des Einzelnen und drängen notfalls vorgetäuschte Tätigkeit auf. Die Regeln diktieren in einem Grossraumbüro die Pedanten und Konformisten. Die Betriebsamkeit spielt sich ab zwischen sorgfältig geführten Aktenordnern, fleissigem Papiergeraschel, dem stetigen Hämmern der Tasten und dem Surren der PCs. Wer so arbeitet, ist effektiv, aber ist er kreativ?
In der betriebsamen Atmosphäre eines Grossraumbüros werden Geschäfte strukturiert abgewickelt, vernünftig und schnell. Die Vorgaben sind deutlich, das System ist klar definiert, Arbeitsabläufe starr vorgegeben. Eigene Persönlichkeit, Charakter, Innovation und schöpferisches Arbeiten sind fehl am Platz.
Wo ist Raum für kreative Ideen
Einen Raum für intellektuelle Herausforderungen, Einfallsreichtum, Originalität und unorthodoxe Lösungen suchen wir im Grossraumbüro vergeblich. Weder Raumgestaltung noch Überwachung durch Chefs und die anderen Angestellten fördern schöpferisches Bestreben und kreative Resultate.
Das Gegenteil ist der Fall. Nichts hindert Ideenreichtum, fantasievolle Lösungen und Individualität so sehr wie diese Open-Space-Büros. Viele Unternehmer setzten inzwischen auf Einzelbüros, die konzentriertes und individuelles Arbeiten ermöglichen. Weg vom Konzept der Gleichschalterei, zu einem Arbeitsfeld, das sich so einzigartig wie seine Mitarbeiter gestaltet. Statt kollektiver Fliessbandarbeit ein Umfeld, das persönliche Leistung motiviert und honoriert.
Wer für Austausch mit Kollegen und Teamarbeit plädiert, braucht bestenfalls ein Zwei-Personen-Zimmer. Hier ist ein kreatives Miteinander möglich, ohne den ohnehin immensen Geräuschpegel des Grossraumbüros noch zu erhöhen. Wer festhält am Status quo wird Festhalten am kontinuierlichen Zugrunde gehen von Einfallsreichtum und Individualität. Vielleicht fühlen sich deshalb die Mitarbeiter in Grossraumbüros oft wie Legehennen im Käfig.
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