Bleiben Sie mit Ihrem Unternehmen up to date: mit Virtual Reality 2.0

Auch in diesem Blog konnte man darüber lesen: für zwei Milliarden Dollar hat das soziale Netzwerk Facebook Oculus VR gekauft – das ist ein Entwickler von Virtual-Reality-Brillen. Dieser Erwerb ist symptomatisch für die zweite Woge der virtuellen Realität, die so manch einer mit dem langsamen Absterben von Second Life bereits zu den Akten gelegt hatte.

Gerade aber entdecken Unternehmen das Potenzial virtueller Erlebniswelten völlig neu. Das liegt an der blitzartigen Entwicklung einsetzbarer Technologien und der zunehmenden Vernetzung von Web-Nutzern. Für Firmen gründet sich das Interesse vor allem auf die Optimierungen in der Arbeitswelt, auf Kommunikationsprozesse und Konsumerfahrungen.



Rein ins Unternehmen und raus aus der Spielecke

Bisher gab es die virtuellen Wirklichkeiten größtenteils für Online-Game-Spieler im Alter von 14 bis 35, die sich von der dazu nötigen Nutzung von klobigen, oft auch unbequemen Helmen oder Brillen überhaupt nicht abschrecken liessen. Ohne diese Utensilien war jedoch die Visualisierung der Interaktivität zwischen dem Spieler und dem digitalem Raum quasi nicht möglich. Mittlerweile hat sich die Definition der „Virtual Reality“ aber selbst verschoben, ist offener und ambivalenter geworden.

Erheblich beeinflusst hat das Google Glass, die Datenbrille dieses Suchmaschinenanbieters. Und hier verschwimmen auch die Definitionen. Es handelt sich um eine virtuell gewordene Realität, selbst wenn sie nicht von einem Spiele-Designer komplett neu erdacht wurde. Da können Daten mithilfe von Augenbewegungen gesteuert werden, Strassenkarten mit animierten Werbeeinblendungen das echte Strassennetz überlagern oder Gesichtserkennungen das erfasste Gegenüber auf Anhieb mit allen verfügbaren Online-Informationen einrahmen.

Für Visionäre wie den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bedeutet die virtuelle Realität 2.0 eine unabdingbare Weiterentwicklung der Kommunikationsbedürfnisse des Menschen. Diese sollten schon von sich aus so schrankenlos wie möglich sein. Mit der Hervorbringung eines gemeinsamen digitalen Raumes entfallen tatsächliche geografische Entfernungen – etwa zwischen Studenten und Dozenten, Patienten und Ärzten oder Kunden und Unternehmen.

Damit schliesst Zuckerberg eine neue Welt auf, die weit über die aktuell primär zum Einsatz kommende B2B-Anwendung von VR (Virtual Reality) hinausgeht. Diese beschränkt sich in der Hauptsache auf komplexe 3-D-Simulationen. So können damit beispielsweise im medizinischen Bereich Operationen oder in der Flugzeug- und Raumfahrtentwicklung bestimmte Eigenschaften simuliert werden. Das beschleunigt den iterativen Entwicklungsprozess allerdings schon jetzt enorm und senkt Produktions- wie Versuchskosten. Auch solche B2C-Unternehmen wie die englische Modekette TopShop experimentierten mit VR zur personalisierten Produktpräsentation.


Oculus Vr ist ein Entwickler von Virtual-Reality-Brillen. (Bild: Barone Firenze / Shutterstock.com)


Ist die Virtual Reality künftig auch für KMU interessant?

Nachzudenken ist, was über diese Anwendungen hinaus durch eine Weiterentwicklung von VR für den Hausgebrauch entstehen könnte. Also noch etwas radikal Neues? Dabei geht es um die Art und Weise, in der VR die de facto Anwendung von Datenflüssen verändert. Big Data ist das Stichwort. Datenpakete werden aber für jedes Unternehmen nur dann nützlich, wenn sie von den richtigen Personen zur richtigen Zeit aufgerufen werden. Sodann müssen sie sinnvoll miteinander verbunden und weiterhin in einem Wissenstransfer-Prozess entsprechend abgespeichert werden. VR erstellt begehbare Matrizen, in denen Daten plötzlich völlig neu behandelt werden können.

Für den Alltag im Unternehmen lässt sich das zum Beispiel wie folgt in praktische Prozesse übertragen:

  • Ihre Mitarbeiter finden sich innerhalb einer visualisierten Grafik wieder. Auf Wunsch kann diese verschiedene Entwicklungsszenarien durchspielen oder zu einem ausgewählten Kunden, Produkt oder Projekt verknüpfte Informationen darstellen.
  • Nie wieder brauchen Ihre Mitarbeiter auf teure, umweltschädigende und zeitraubende Geschäftsreisen zu gehen: Sie treffen sich mit sämtlichen Gesprächspartnern aus aller Welt in demselben digitalen Raum.
  • Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeiter kann regelmässig, unabhängig von strikten Präsenzzeiten und gemäss internationalem Standard durch VR-eLearning-Module realisiert werden.
  • Das Controlling und Monitoring von Tochterunternehmen, Zweigstellen und Vertriebsposten kann grösstenteils per VR-Touren erledigt werden und bedarf nicht in jedem Falle Ihrer persönlichen Anwesenheit.
  • Für potenzielle neue Mitarbeiter würde sich die Einschätzung ihrer Eignung deutlich erleichtern, denn sie können speziell auf die Parameter Ihres Unternehmens angepasste Simulationsprozesse und Rollenspiele durchlaufen.
  • Durch eine virtuelle Einbindung von ausgewählten Zielgruppen in die Forschungsprozesse der Firma könnte eine um vieles ressourcenschonendere, kostensparende und iterative Produktentwicklung ermöglicht werden.
  • Die Risikoevaluierung neuer Fabrikate würde verkürzt und optimiert.
  • Ideenfindungsprozesse, Brainstorming-Sessions und Break-out-Meetings könnten in inspirierendem virtuellem Ambiente stattfinden, das sich sofort auf die Innovationsvorschläge einstellt.

Weltweit werden viele solcher Anwendungsmöglichkeiten von innovativen Unternehmen bereits ausprobiert. Virtual Reality findet aktuell Einsatzbereiche auf diversifizierten Gebieten wie dem Militär oder der Rüstungsindustrie, im Gesundheitswesen, der Modeindustrie, der Bildung, der Architektur und dem Interieur-Design, bei Ingenieurswissenschaften, im Sport und in der wissenschaftlichen Visualisierung von Datenströmen. Dies sind nur einige Beispiele.

Damit ist VR natürlich noch lange nicht in jedem KMU angekommen – sie ist aber wesentlich näher dran, als es sich viele Unternehmer vorstellen können. Die Recherche lohnt sich deshalb in jedem Fall: Schauen Sie auf die schon implementierten VR-Praktiken in Ihrer Branche, bei direkten Wettbewerbern und Zulieferern. Auch hinsichtlich der technischen Entwicklungen sollten Sie up to date bleiben, selbst wenn für Ihr Unternehmen eine unmittelbare VR-Nutzung im Moment noch nicht vorstellbar ist.

 

Oberstes Bild: Die virtuelle Realität könnte zu einem Schlüsselwort Ihrer Unternehmensentwicklung werden. (© Syda Productions / Shutterstock.com)

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