Positionierer – punktgenau an tonnenschweren Lasten arbeiten

Ein Positionierer wird verwendet, um an sperrigen oder schweren Werkstücken ergonomisch und sicher arbeiten zu können. Das Gerät wird also dann eingesetzt, wenn Handarbeit gefragt ist. Eine andere Benennung für Positionierer ist der „Manipulator“.

Positionierer sind in vielen Baugrössen verfügbar. Mithilfe einer solchen Maschine sind Werkstücke um mindestens eine Achse frei beweglich. Dabei sind hochwertige Positionierer mit mehrachsigen Gelenkarmen ausgestattet. Diese bieten eine besonders hohe Bewegungsfreiheit.

Begriff des Positionierers nicht eindeutig definiert

Da der Begriff des Positionierers nicht eindeutig definiert ist, könnte man jedes Hebemittel als Positionierer bezeichnen. Um daher die Geräte im industriellen Tagesgeschäft auseinanderhalten zu können, hat sich eine begriffliche Unterscheidung der Maschinen nach ihrer Grösse durchgesetzt. So werden kleine Hilfsmaschinen zur Herstellung einer ergonomischen Arbeitsumgebung „Maschinenheber“ genannt. Diese heben allerdings keine Maschinen, sondern es handelt sich um Heber, die an Maschinen eingesetzt werden. Sie finden sich häufig bei Pressen und Stanzen, wo sie den Bedienern die Pakete mit Blechtafeln stets auf einer günstigen Griffhöhe bereithalten. Neben den Hebern gibt es die „Halter“. Dazu gehören beispielsweise die Motorhalter, wie sie in Pkw-Werkstätten eingesetzt werden. Sie halten einen Motor sicher in einer bequemen Höhe, was seine Zerlegung und Instandsetzung erlaubt.

Höhenverstellbare Arbeitstische bei der Arbeit mit Positionierern

In der Elektrotechnik sind höhenverstellbare Arbeitstische im Einsatz. Sie erleichtern den Installateuren das Zusammenstellen elektronischer Baugruppen, die in Schaltschränken eingesetzt werden. Die Arbeitstische können jedoch nicht nur in der Höhe verstellt werden, sondern sie sind zudem kipp- und schwenkbar. So kann der Bediener stets in der für ihn bequemsten Haltung seiner Arbeit nachgehen. Haltungsschäden wird mit diesen Maschinen wirkungsvoll vorgebeugt.

Positionierer sind äusserst robust ausgelegt

Ein Positionierer ist das grösste Hilfsmittel dieser Art. Es ist äusserst robust ausgelegt und erlaubt die Aufnahme von tonnenschweren Werkstücken. Positionierer werden hauptsächlich in Giessereien und Schweissereien verwendet. Dabei werden diese mächtigen Maschinen hydraulisch betrieben. So langsam sie sich auch bewegen, ein millimetergenaues Positionieren von komplexen und schweren Werkstücken ist mit diesen Hilfsmitteln problemlos möglich. Positionierer eignen sich ausserdem hervorragend dafür, mit Industrierobotern kombiniert zu werden. Beide können perfekt aufeinander abgestimmt werden, sodass sich auch schwere und komplexe Bauteile in gleichbleibender Qualität bearbeiten lassen. Die Serienfertigung von massiven Werkstücken ist mit der Kombination aus Positionierern und Industrierobotern kein Problem mehr.

Positionierer und Roboter für die Bearbeitung von Gussteilen und Schweisskonstruktionen

Dies gilt besonders für die Bearbeitung von Gussteilen. Werden diese aus ihrer Form geschlagen, haben sie meist tief sitzende Hohlräume und Kavitäten. In diesen sammelt sich der Formsand, welcher erst entfernt werden muss, bevor das Produkt weiterverarbeitet werden kann. Das erfolgt mit Wasser oder Druckluft. Um dabei wirklich in jede Ecke eines komplexen Gussteils zu kommen, ist das Drehen und Wenden des Produktes notwendig. Fest auf einem Positionierer montiert, ist das problemlos möglich.



Dem Reinigen eines Gussteils schliesst sich in der Regel das Sandstrahlen an. Dabei wird das Gussteil von Unebenheiten befreit und für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Denn wenn es durch Lackieren, Pulvern oder durch eine galvanische Behandlung beschichtet werden soll, muss das Produkt vorher eine einwandfreie Oberfläche haben. Auch hier ist ein Positionierer für schwere und sperrige Werkstücke das Hilfsmittel der Wahl. Schliesslich kann auch zum Spritzlackieren das Produkt auf dem Positionierer belassen werden. Durch die freie Manövrierbarkeit ist jeder Winkel eines noch so komplex geformten Werkstücks, ob durch Roboterarme oder rein manuell, erreichbar. Besonders effizient sind Positionierer zudem beim Bau von komplexen Schweisskonstruktionen. Hier spielen diese Hilfsgeräte ihre volle Stärke aus, denn der Schweisser kann sich das Konstrukt stets so bereitfahren, dass er auch jeden Winkel des Schweissstückes erreichen kann. Auf diese Weise können auf Positionierern grosse, schwere und vor allem sperrige Schweisskonstruktionen in bester Qualität hergestellt werden.

Die Arbeit mit einem Positionierer ist recht einfach

Die Arbeit mit einem Positionierer ist recht einfach. Die kritischen Momente sind lediglich das Anfahren und Lösen des Produktes vom Gerät. Dazu wird in der Regel ein leistungsstarker Kran verwendet. Mit diesem fährt man das Werkstück an die Aufnahme des Positionierers heran und verschraubt ihn anschliessend. Es ist dabei wichtig, sich exakt an die Vorgaben zu halten, welche aus der Dokumentation hervorgehen. Denn bei tonnenschweren Produkten können Nachlässigkeiten bei der Auswahl der Spannschrauben oder der angewandten Drehmomente unter Umständen tödlich sein. Ist das Bauteil einmal fest auf dem Positionierer montiert, kann es mit einer einfachen Handsteuerung frei bewegt werden. Eine dezidierte Ausbildung ist für die Arbeit mit einem Positionierer nicht notwendig. Jedoch ist eine gründliche Einweisung auf jeden Fall erforderlich.

Reinigung des Positionierers

Soll an einem Positionierer mit einem Sandstrahler gearbeitet werden, ist zu empfehlen, die Maschine mit Tüchern abzudecken. Denn vor allem die Gelenke reagieren auf eindringenden Sand und Staub sehr empfindlich. Nach dem Strahlvorgang sollte das Gerät gründlich gereinigt werden. Das verlängert die Lebensdauer des Positionierers erheblich. Ebenso kann eine Abdeckung beim Lackieren den Positionierer vor unerwünschtem Farbauftrag schützen. Ganz kann man das bei diesen Arbeiten jedoch nie vermeiden. Will man einen stark durch Lack verschmutzten Positionierer reinigen, ist die Behandlung durch einen Trockeneisstrahler anzuraten. Dieser entfernt die unerwünschten Farbschichten, ohne dabei die Mechanik, Hydraulik oder Elektrik des Positionierers zu gefährden.

 

Oberstes Bild: © Dmitry Kalinovsky – Shutterstock.com

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